Motoröl: Kontrolle, Handhabung und Wartung

Wenn der Motor das Herzstück des Autos ist, dann ist das Öl das Blut. Denn für die Lebensdauer des Motors ist die stete Versorgung mit frischem Öl unerlässlich. Die Schmierfähigkeit der Flüssigkeit sorgt dafür, dass die Bauteile des Motors nicht aneinanderreiben und schützt so vor Verschleiß und Korrosion. Zudem erfüllt das Öl im Innenleben des Motors auch eine reinigende und kühlende Funktion.

Gleichzeitig führt die thermische Belastung dazu, dass der Ölvorrat nach und nach verdampft. Zusätzlich mindern Verbrennungsrückstände, Spriteintrag und Abrieb im Lauf der Zeit die Qualität des Öls. Bei zu wenig oder zu altem Öl drohen gravierende, meist irreparable Motorschäden. Deshalb ist es wichtig, dass du regelmäßig frisches Öl nachfüllst bzw. austauschst!

Ölstand messen

Widmen wir uns zunächst der Quantitätskontrolle: Um zu garantieren, dass der Motor deines Fahrzeugs stets mit ausreichend Flüssigkeit versorgt ist, solltest du regelmäßig den Ölstand prüfen. Bei moderneren Modellen kannst du diesen bequem über den Bordcomputer abrufen, doch auch die analoge Messung ist unkompliziert.

Hierzu benötigst du lediglich einen Ölmessstab. Bei den meisten Autos findest du diesen serienmäßig an einem designierten Platz unter der Motorhaube – ansonsten hilft ein Blick in die Betriebsanleitung, um fündig zu werden. Reinige den Messstab gründlich mit einem Tuch und führe ihn dann wieder vollständig in die dafür vorgesehen Öffnung am Motor ein. Nach dem Herausziehen kannst du nun anhand der Markierungen ablesen, wie hoch (oder niedrig) das Öl in der Wanne steht.

Für ein korrektes Messergebnis sollte der Motor noch warm sein. Der Halt an der Zapfsäule eignet sich deshalb besonders für einen kurzen Check des Ölstands. Verlasse dich nicht auf den nächsten Werkstattbesuch, sondern etabliere eine Routine, bei der du selbst bei ca. jedem dritten Tankstopp eine Messung durchführst. Auch vor längeren Fahrten ist es ratsam, eine ausreichende Ölversorgung sicherzustellen.        

Öl nachfüllen

Zeigt der Ölfilm auf dem Messstab in Richtung der Minimalmarkierung oder liegt sogar darunter, musst du schleunigst Öl nachfüllen. Doch welches Öl ist überhaupt das richtige für deinen Motor? Orientiere dich bei der Wahl des Öls unbedingt an den Angaben des Fahrzeugherstellers, ansonsten verlierst du angesichts der unzähligen Klassifikationen und Spezifikationen schnell den Überblick. Auch hinsichtlich der Füllmenge solltest du die Empfehlungen des Herstellers berücksichtigen.  

Mit den nötigen Informationen ausgestattet, füllst du das Öl vorsichtig in den Einfüllstutzen am Motor. Gieße nicht zu großzügig aus, denn auch zu viel Öl kann dem Motor schaden. Verlasse dich deshalb nicht auf Augenmaß oder Bauchgefühl, sondern miss sicherheitshalber zunächst nach, bevor du gegebenenfalls mehr Öl einfüllst. Vor jeder Messung solltest du einige Minuten abwarten, bis sich das Öl in der Wanne ausgebreitet hat.    

Ölwechsel: Häufigkeit

Die Motor-Prophylaxe endet nicht mit der steten Flüssigkeitszufuhr. Für eine möglichst lange Lebensdauer ist in regelmäßigen Abständen der vollständige Austausch des Motorenöls erforderlich. Wie oft der Ölwechsel fällig ist, hängt vom jeweiligen Modell ab. Die entscheidenden Parameter sind hierbei Laufleistung und Zeitraum, entsprechende Angaben findest du in der Bedienungsanleitung deines Autos. Du solltest das Öl in der Regel zunächst jeweils gemäß dem dort genannten Kilometerstand wechseln. Weil die Qualität des Öls jedoch unabhängig des tatsächlichen Betriebs mit der Zeit abnimmt, gibt es zudem ein zeitliches Intervall. Gönne deinem Motor deshalb circa alle zwei Jahre einen Ölwechsel, falls du die Kilometergrenze unterdessen nicht überschritten hast.

Bei neueren Wagen mit ausgetüftelter Bordelektronik überwacht zumeist der Computer den Ölstand und meldet frühzeitig Handlungsbedarf. Allerdings ist es nicht uneingeschränkt empfehlenswert, die jeweiligen Limits voll auszureizen. Bist du zum Beispiel vor allem im Stadtverkehr unterwegs, solltest du das Öl häufiger wechseln, weil dieses bei Kurzstreckenfahrten wesentlich stärker beansprucht wird und folglich schneller altert.     

Ölwechsel: Werkstatt oder heimische Garage?

Im Unterschied zur Ölstandmessung ist ein Ölwechsel in Eigenregie wesentlich aufwendiger: Zusätzlich zu dem erforderlichen Werkzeug benötigst du eine Hebebühne oder Auffahrtsrampe, ein Absauggerät, eine Auffangwanne sowie eine Möglichkeit, das Altöl zu entsorgen. Außerdem braucht es, wie bei allen Wartungs- oder Reparaturarbeiten natürlich das nötige Wissen und Können. Du solltest dir daher gut überlegen, ob du dir den Ölwechsel tatsächlich selbst zutraust oder ob du beim nächsten Werkstattbesuch lieber ein paar Euro mehr investierst, um Zeit und Mühe zu sparen. Die meisten Werkstätten bieten entsprechende Leistungen im Rahmen einer Inspektion kostengünstig an.  

Doch auch, wenn du den Ölwechsel vom Fachmann vornehmen lässt, lassen sich mitunter Kosten sparen: Erkundige dich, ob du Zubehör und Öl selbst stellen kannst.    

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Unsere Fahrlehrer sind auch in Sachen Wartungsarbeiten echte Profis und stehen dir während und nach deiner Ausbildung jederzeit gerne mit Rat und Tat zur Seite. Zögere nicht und nimm noch heute Kontakt auf!